Wir waren bei dir, zu dritt. Punkt halb 4, du hasts verschoben, denn du bist erst um 2 aufgestanden, du brauchtest Zeit. Fühlte mich wohl in deiner Wohnung, wohl in deiner Nähe. Aßen deine Lieblingscornflakes aus bunten Schälchen, während wir auf dem Fensterbrett saßen und redeten. Über alle möglichen Dinge. Ich bin schüchtern, ich rede nicht viel, aber ich habe mich bemüht zu reden. Die Zeit verging, die Sonne verschwand hinter den anderen Häusern in deinem Viertel, 5 Uhr. Um halb 6 wollten wir in der Stadt sein, aber Verspätung war unser zweiter Name. Wir versuchten erst garnicht pünktlich zu sein, am Ende verwirren wir noch alle. Du standest auf von deinem großen Bett, auf dem wir alle 3 Platz hatten, schobst eine CD in dein Radio und liest dich wieder auf dein großes weiches Bett fallen. Die Musik war nicht mein Geschmack, normalerweise. Doch, mir gefiel es. Mir gefiel alles hier, das hier und jetzt. Und wir redeten und redeten, tauschten öfters Blickkontakt aus und es war schön. Geküsst hätte ich dich, wäre ich nicht so schüchtern, umarmt und niemehr losgelassen. Es war Zeit zu gehen, wir gingen raus, zu den anderen. Du hast die Tür zugeschlossen und ich schaute nochmal zurück, durch den kleinen Spalt, wollte nochmal den Ort sehen, an dem ich mich so wohl fühlte, ohne zu wissen, dass das das letzte Mal für mich war. Und der Abend war schön, wie jeder Abend mit dir. Unbeschreiblich. Die Lichter der Gassen spielten sich in deinen Augen wieder und du warst so vollkommen schön. Dein Lächeln würde alle dunklen Gassen dieser Stadt erhellen, sie würden Strahlen, strahlen in deinem Glanz. Ich erinnere mich an jeden Tag, den wir zusammen verbracht hatten, wie er abgelaufen ist. Und jetzt sitze ich hier, im Dunkeln, denn dein Lachen erfüllt mich nichtmehr, es lässt mich nichtmehr strahlen, denn ich seh es nicht. Und deine CD, sie läuft hier. Und meine Tränen, die laufen hier auch, meine Wangen herunter.Und die Zeit, sie läuft. Ich weine nicht gerne und eher selten, so gut wie nie. Du hast mein Herz nicht gebrochen, du hast es mir weggenommen. Denn ich fühle nichtsmehr. Schlag mich, tue mir weh, ich will endlich wieder was fühlen. Dein Geruch, er fehlt mir, ich rieche nichtsmehr. Mein Blick ist leer und mein Atem langsam. Wir hatten nie wirklich eine Chance.- Ich trinke den letzten Schluck Eistee aus meinem Glas und stelle es zurück. Ich lege meinen Block beiseite und meinen Stift dazu. Meine Hand tut mir weh, sie glüht förmlich. Das ist nicht die letzte Seite unserer Geschichte oder vielleicht doch ? Ich trauere all dem tagelang hinterher und du ? Vielleicht ist es dir egal, vielleicht.. Ich zucke mit den Schulter, nehm den Block in die Hand und hole ein Feuerzeug. Kurze Zeit später brennen die Seiten, mein Herzblut mit ihnen. So muss es also aussehen, das in mir. So fühlt es sich an, ich verbrenne innerlich. Langsam, gib mir mein Herz zurück.