20110618

Das dicke Einhorn (1)


Es ist verrückt, was ein Tag mit einem so machen kann. Er ändert in nur wenigen Stunden die Einstellung eines Menschen gegenüber bestimmten Dingen. Er kann einen Menschen wunschlos glücklich und auch tief traurig machen. Ich habe lange nicht mehr aus Herzem lachen können, denn irgendwie hatte ich es verloren, das Lachen. Oder es war einfach nicht da.

Spontan sein ist unser Ding, frei und glücklich sein. Mitten im Feld, da, wo das Gras höher ist als wir, da sitzen wir auf den zwei viel zu kleinen Decken. Angst vor Regen, aber irgendwie ist es uns doch egal, werden wir halt nass, ist doch lustig. Chipskrümel liegen verstreut auf den Decken, aus der angefangen Chipstüte, die wir dagelassen haben. Sonnenbrillen haben wir an, denn wir wollen Sommer fühlen. Musik an, Kamera an. Aus Kinderbüchern vorlesen, denn nichts zählt mehr in diesem Moment. Alter zählt nicht, Probleme vergessen, glücklichsein, bedingungslos, für den Moment. Sich nicht um morgen kümmern, nicht darum, was gestern war, denn es gibt noch den Moment. Und der ist jetzt. Hier, inmitten vom viel zu hohen Gras auf den viel zu hohen Decken.
Dank dir definiere ich 'Frei sein' jetzt anders, es ist unkompliziert und leicht zu merken. Schwer nachzuvollziehen aber selbsterklärend. Die Definition besteht aus nicht mehr als drei Buchstaben. S,u und e.