20110819

Liegen auf dem Bett, nah aneinander. Du warst jetzt zwei Wochen weg und ich merke erst jetzt, wie sehr ich dich vermisst habe. Und obwohl ich jetzt gerade gleich neben dir liege, fehlst du mir schonwieder. Meine Füße tun noch weh, ich bin gefühlte zehn Stunden zu dir gelaufen und das war es mir wert. Du lachst und schenkst mir damit den schönsten Klang, den ich je gehört habe. Ich richte mich auf, gehe an deinen Laptop, hör dir zu. Du erzählst mir von den schlimmen zwei Wochen, die du nicht da warst, sie gefielen dir auch nicht. Vielleicht genauso wenig wie mir. Du kommst zu mir rüber, stellst dich hinter mich. Beugst dich zu mir und umarmst mich. Lehnst deinen Kopf an meinen. Ich höre deinen Atem, spüre ihn. Es hätte ewig so bleiben können, aber es klingelte an der Tür. Als ich gegangen bin, hast du mir nachgeschaut, bis ich nicht mehr zu sehen war. Und so tue ich es auch. Kaum bin ich aus deinem Sichtfeld, öffne ich sofort den Briefumschlag, den du mir gegeben hast. Ich wollte nicht wie ein Trottel dastehen und ihn sofort öffnen, als könnte ich es kaum erwarten. Aber es war so, ich konnte es kaum erwarten. Ich lehne mich gegen das alte Gebäude und nehme Stück für Stück die Kraft aus meinen Beinen, bis ich auf dem harten Boden sitze.
Mit jeder Zeile schlägt mein Herz schneller. Und es schlägt immernoch, wild, hemmungslos, frei. Für dich.
Wir sind nie zusammen gewesen, doch fühlt es sich so an, als wären wir nie getrennt.
Ich werde deine Berührungen nicht vergessen, deinen Atem, dein Lachen. Nie.
Und so werde ich dich nicht vergessen. Ich hoffe, du mich auch nicht.