20110815

Vonwegen hier Peace und so

Ich liege auf dem Boden. Meine Augen sind müde und schwer. Ich streiche mit meiner Hand über den Teppich, er ist viel zu hart, er kratzt richtig. Das rot sieht ausgewaschen aus, es passt mir nicht, wie so vieles.
Kennt ihr das? Es gibt Tage, dann möchte man einfach sterben, weg sein, frei von all den Sorgen. Und man denkt den ganzen Tag nur daran. Ich bin der Meinung, dass das verschwendete Tage sind. Verlorene Zeit und wir haben so wenig. Und die Uhr, sie tickt, gibt uns vergeudete Zeit nicht zurück. Wozu auch? Um uns in die Versuchung zu bringen, den gleichen Fehler nochmal zu begehen? Man lernt nicht immer aus Fehlern, vorallem nicht, wenn man nicht einsieht, dass man welche macht.
Weiterleben nach dem Tod? Eine Art Wiedergeburt? Gibt es sowas? Will ich das? Ich denke nicht. Ich glaube weder, dass es sowas gibt, noch dass ich das wöllte, wenn es das geben würde. Wo bleibt der Wert des Lebens? Wir haben so viele Dinge in Überschuss und nun schau, wohin es uns geführt hat. Schau die Welt an, sie zerstört sich selbst. Nein, wir tun es. Mit all dem Überschuss, mit dem Verlust der Wertschätzung der Dinge..mit dem Verlust von Menschlichkeit. Denn in unserem Leben, da haben wir alles, was wir brauchen und das nicht nur einmal. Wir haben unsere Wünsche und leben unsere Träume. Wir haben zwei,wenn nicht sogar drei Autos, zwei Handys, eins, für den Fall, dass das andere kaputtgeht. Wir haben drei Computer, um noch schneller Nachrichten zu empfangen und zu versenden.
Man könnte glatt sagen, uns ginge es gut. Das tut es aber nicht. Geht es der Menschheit wirklich gut, wenn ein sieben jähriges Kind eine Actionfigur geschenkt bekommt und dann schreit und bockt, weil es kein Laptop ist? Geht es uns dann gut? Wenn kleine Kinder, anstatt zu lachen, 'LOL' und 'ROFL' rufen?
Kurz: Wir haben alles im Überschuss, nur Zeit nicht. Und das ist in gewisser Hinsicht auch gut so. Denn wenn wir eines zu schätzen wissen, dann ist es das Leben, während wir unsere letzten Atemzüge tun.
Ich schweife wieder von meinen Gedanken ab und fahre erneut über den Teppich. So hart ist er nicht, er kratzt nicht, er fühlt sich warm an, gut irgendwie. Und ich sehe das Rot leuchten und strahlen, wie nie zuvor.
Es passt mir.