20110911


Ich laufe,renne,stolpere in die Nacht hinein. Getrieben durch die Ungewissheit. Flüchte vor dem Lichtermeer. Alleine, Unerreichbar für den Moment. Unerreichbar für jeden Anderen. Es ist still, bis auf das Knacksen der Äste, auf die ich trete, wenn es denn welche sind. Ich sehe nichts, es ist mir egal. Mondschein zwängt sich durch die unzähligen Bäume. Habe keinen blassen Schimmer wohin, planlos, ziellos, jeden Tag, jede Nacht. Auf der Flucht vor dem Unbekannten, auf der Suche nach dem Bekannten. Es scheint zwecklos, die Suche danach. Sinnlos. Umsonst. Bleibe hängen, falle hin, bleibe liegen. Drehe mich um, Rücken auf dem Boden, verlorener Blick in die Sterne. Fahre mit meinen Händen durch das Laub. Fühle, knete, kratze. Ich könnte tausend Wege gehn und millionen Schritte in die falsche Richtung gehen. Ich würde meine Zeit verschwenden. Es gibt nur Einen. Eine richtige Richtung, einen Weg, ein Ziel. Der Mondschein verblasst, als eine Wolke den Mond streift und für den Moment habe ich das Gefühl, die Zeit würde stehen bleiben. Der peitschende Wind steht still. Die Baumkronen, in der Bewegung innegehalten. Ich stehe auf, laufe, gehe. Trete mit Absicht auf Äste, ich trample, keinen Ton. Will schreien aber kann nicht. Mondscheint fällt wieder durch die Äste, mir ins Gesicht. Es knackst wieder, Baumkronen bewegen sich, Wind peitscht. Ich schreie und trampel und trete und kratze. Bin so oft auf der Flucht vor Dingen, die mich nicht jagen. Bin so oft auf der Suche nach Dingen, die ich schon habe. Mache Wege, Schritte, vergeude Zeit. Man möchte meinen ich sei blind. Blind, naiv oder einfach nur dumm.
Sinn des Lebens? Nach dem Sinn suchen und ihn am Ende nicht gefunden haben.